Hubmesser HM 65-180 Dipl.-Ing. H.-G. Neuwirth Hannover

 

 

Dieses Gerät wurde zum Messen des Frequenzhubes von FM-Sendern benutzt. Der Einsatz des Gerätes ist vermutlich größenteils in einer Reperaturwerkstatt für Funkgeräte gewesen. Das Eingangsteil besteht aus einem Empfänger, dessen ZF-Verstärker als Begrenzer arbeitet. Das bedeutet, dass das Ausgangssignal ab einer gewissen Feldstärke konstant bleibt. Dadurch wirken sich Amplitudenänderungen des Signals nicht mehr auf das Messergebnis aus. Das empfangene Signal wird von einem Ratiodetektor demoduliert und über einen Lautspecher hörbar gemacht. Gleichzeitig wird die Größe des Frequenzhubes über ein Messinstrument in kHz angezeigt. Zur besseren Darstellung des Frequenzhubes bei Sprachspitzen ist ein Magisches Band EMM 801, mit zwei Anzeigesystemen eingebaut. Zusätzlich kann das Gerät auf AM Betrieb umgeschaltet werden und der Moduationsgrad von AM Sendern in % bestimmt werden. Ein eingebauter Eigenhubgenerator dient zur Kalibrierung des Gerätes. Mit einem Potentiometer kann das Empfangssignal abgeschwächt werden.

Die Frequenzbereiche, welche empfangen werden können sind: 30 - 40 MHz, 65 - 90 MHz und 140 - 180 MHz. Der erste Bereich ist damals zum Betreiben von drahtlosen Mikrofonen und Fernsteuersender reserviert gewesen. Der zweite Bereich umfasst die Frequenzen der Behördenfunkdienste und der dritte Bereich den Betriebsfunk und Amateurfunk des 2 Meter Bandes. An Sendern und Funkgeräten für diese Zwecke können also die Messung des Frequenzhubes vorgenommen werden.
Der Eigenhubgenerator besteht aus einem Oszillator, der auf der Zwischenfrequenz des Empfängers, von 10,7 MHz, schwingt und mit dem Signal eines NF-Generators moduliert wird. Mit einem Potentiometer kann die Größe des Eigenhubes eingestellt werden. Zum Kalibrieren des Eigenhubgenerators wird eine Mischstufe verwendet, die das Signal auf 100 kHz umsetzt. Ein schmalbandiges Bandfilter lässt nur die Trägerfrequenz durch, deren Amplitude gleichgerichtet auf dem Messinstrument für die HF-Signalstärke angezeigt wird. Die Modulationsfrequenz des Eigenhubgenerators ist so gewählt, dass der Träger bei 15 kHz Frequenzhub ein Minimum vorweist (Nullstelle der Besselfunktion). Mit einem Trimpotentiometer kann dieser Wert auf dem Messinstrument für den Frequenzhub genau eingestellt werden.

Zum Messen von Frequenzhubspitzen im Sprachbetrieb stellt man, in der Einstellung Eigenhubmessung, den gewünsten Maximalwert am Potentiometer für den Eigenhub ein. Das erste System des Magischen Bandes zeigt einen Ausschlag. Mittels eines Potentiometers kann die Höhe einer Vergleichsspannung, welche das zweite System ansteuert, eingestellt werden. Die Leuchtfelder beider Systeme werden so in Deckung gebracht. Wenn das Gerät nun auf Messbetrieb geschaltet ist, kann man am Ausschlag des ersten Systems sehen, ob der Frequenzhub den Sollwert überschreitet. Das ist der Fall, wenn der Ausschlag größer ist, als der eingestellte Sollwert des zweiten Systems.

Der Ausgang des NF-Verstärkers ist an zwei Buchsen herausgeführt, an denen man zusätzliche Messgeräte z.B. ein Oszilloskop anschliessen kann. Bei diesem Gerät ist, vermutlich vom Vorbesitzer, eine Änderung durchgeführt worden. Die Ausgangsbuchsen sind auf den Eingang des NF-Verstärkers geführt, um NF-Signale hörbar zu machen.

 

Schaltplan des Hubmessers

Der Schaltplan lässt sich durch Anklicken vergrößern

 

 

Weitere Bilder vom inneren Aufbau des Gerätes, kann man hier sehen.