Diktiergrät Universa von Assmann
Bei diesem Diktiergerät wird die Sprache auf
einer Magnetplatte aufgenommen. Die Platte hat, ähnlich einer
Schallplatte, zwei Seiten und Rillen. Diese dienen aber nur der
Führung des Tonkopfes. Die Aufzeichnung ist rein magnetisch.
Durch zwei Schalter wird das Gerät eingeschaltet. Ein Schalter
schaltet die Heizung der Röhren ein, um das Gerät in
Bereitschaft zu halten. Mit dem anderen Schalter werden die
Betriebsspannung und der Motor eingeschaltet. Die Wiedergabe kann
über den Lautsprecher, "diskret" über das dynamische
Mikrofon oder über einen separaten Kopfhörer erfolgen. Ein
Telefonadapter, zum Mitschneiden von Telefongesprächen, lässt
sich auch anschließen. Die Wiedergabelautstärke und den Ton
kann man über zwei Potentiometer einstellen.
Mit dem Schalter am Mikrofon wird die Wiedergabe und Aufnahme
gestartet. Mit der roten Taste schaltet man auf Aufnahme mit der
grünen auf Wiedergabe um. Hält man die grüne Taste gedrückt,
wird der Rücklauf eingeschaltet, solange Diese gedrückt wird.
Sollte das Gerät auf Aufnahme geschaltet sein, schaltet es auf
Wiedergabe um. So kann man sich nach der Aufnahme den letzten
Satz gleich anhören. Im Wiedergabebetrieb kann man so einzelne
Teile der Aufzeichnung wiederholen. Wiedergabe und Aufnahme
werden durch eine grüne und eine rote Lampe am Gerät angezeigt.
Eine weitere Taste am Mikrofon betätigt einen Zugmagneten im
Oberteil des Gerätes. Der Zeiger, welcher die Position des
Tonkopfes auf der Platte anzeigt, wird herunter gezogen.
vermutlich konnte man Papierkarten auf die Skala legen und so
bestimmte Stellen der Aufzeichnung markieren.
Um schnell zu einzelnen Teilen der Aufzeichnung zu springen, kann
man mit dem rechten Knopf am Oberteil die Position des Tonkopfes
verschieben. Mit dem linken Knopf wird ein Dauermagnet betätigt
und der Rücklauf eingeschaltet. Der Magnet berührt dabei die
Plattenoberfläche. Dadurch kann die gesamte Seite der Platte
schnell gelöscht werden. Leider werden durch das starke
Magnetfeld des Magneten auch die Aufzeichnungen auf der
Rückseite der Platte gelöscht. Man sollte diese Funktion also
nur nutzen, wenn die Rückseite der Platte leer ist. Das Oberteil
lässt sich hochklappen, damit man die Platte herausnehmen kann.
Die Aufzeichnungskapazität pro Plattenseite beträgt 10 Minuten.
Während der Aufnahme wird kurz vor dem Ende der Platte ein
Summer eingeschaltet, um das Ende der Aufzeichnungskapazität zu
signalisieren.
Der Verstärker des Gerätes ist mit vier Röhren
aufgebaut, 2 mal EF 86 als Vorverstärker. Eine ECC 82 und eine
EL 95 als Endverstärker. Das eine Triodensystem der ECC 82 ist
Bestandteil des Oszillators, der die Hochfrequenz zur
Vormagnetisierung und zum Löschen erzeugt.
Das andere Triodensystem der ECC 82 ist als Diode geschaltet.
Während der Aufnahme wird das Ausgangssignal des Verstärkers
von ihr gleichgerichtet. Die entstandene Gleichspannung wird zur
Gittervorspannung der ersten Vorverstärkerstufe addiert. Dadurch
wird die Verstärkung der EF 86 herabgesetzt. Das Ausgangssignal
des Verstärkers kann nicht weiter ansteigen. Bei großen
Einganssignalen am Verstärker wird so eine Übersteuerung der
Aufnahme verhindert. Diese Einrichtung ist also eine automatische
Aussteuerungsregelung für die Aufnahme, die erst sehr viel
später bei modernen Kassettenrecorden zu finden war.
Der Motor ist ein Wechselstrommotor, der mit Hilfe eines
Phasenschiebekondensators langsam Vorwärts und zum Zurückspulen
schnell Rückwärts laufen kann. Diverse Relais bilden die
Steuerung des Gerätes.
Schaltplan des Diktiergerätes
Die Schaltpläne lassen sich durch Anklicken vergrößern
Weitere Bilder vom inneren Aufbau des Gerätes, kann man hier sehen.