Videoüberwachungsanlage Grundig Fernauge FA 1002

 

 

Diese Videoüberwachungsanlage besteht aus einem Monitor mit Durchsageverstärker und einer Kamera. Der Einsatzbereich der Anlage war hauptsächlich die Überwachung einer Eingangs- oder Haustüre. An der Kamera kann man eine Sprechstelle anschliessen, in der ein Lautsprecher und ein Taster eingebaut ist. Der Lautsprecher der Sprechstelle überträgt, als Mikrofon benutzt, die Geräusche und Sprache im Türbereich zum Monitor. Diese werden vom eingebauten Lautsprecher des Monitors wiedergegeben. Drückt man die Sprechtaste, wird der Lautsprecher des Monitors auf den Eingang des Durchsageverstärkers geschaltet. Dieser überträgt, als Mikrofon benutzt, die Sprache zum Lautsprecher der Sprechstelle. Das Bild der Kamera wird natürlich auf dem Monitor angezeigt. Der Monitor hat noch eine Bereitschaftstaste, welche den Monitor ausschaltet. Die Bildröhre des Monitors und die Bildaufnahmeröhre der Kamera werden in dieser Betriebsart mit einer geringeren Spannung vorgeheizt. Wird die Taste der Sprechstelle betätigt, so schaltet sich der Monitor ein und ein Summton wird vom eingebauten Lautsprecher abgegeben. Das Bild der Kamera ist, bedingt durch die Vorheizung, kurz dannach zu sehen.
Somit ist der Monitor und die Kamera nur in Betrieb, wenn an der Sprechstelle "geklingelt" wird. Dadurch können Bild- und Bildaufnahmeröhre im Dauerbetrieb geschont werden.

Die Anlage ist mit diskreten Transistoren aufgebaut. Es wurden japanische Typen verwendet, was in der Zeit bei elektronischen Geräten, besonders in der Unterhaltungselektronik, üblich war. Das Bild der Kamera wird von einer Bildaufnahmeröhre (Vidikon) aufgenommen. CCD-Chips gab es noch nicht. Bei dieser Bildaufnahmeröhre ist das carakteristische Nachleuchten von hellen Objekten besonders deutlich zu sehen.
Leider lässt sich die Kamera nicht unabhängig vom Monitor betreiben. Zur Einsparung von Bauelementen und um die Grösse der Kamera gering zu halten, enthält diese nur einen Verstärker für das Luminanzsignal. Synchronimpulse werden auch nicht erzeugt, da in der Kamera keine Ablenkschaltungen für das Ablenksystem der Bildaufnahmeröhre vorhanden sind. Die Ablenkspulen der Bildaufnahmeröhre werden von den Ablenkschaltungen der Bildröhre des Monitors betrieben. Die Kamera ist deswegen über ein achtpoliges geschirmtes Spezialkabel mit dem Monitor verbunden. Die Ablenkung der Röhren ist somit zwangsläufig synchron. Es ist schon erstaunlich, dass das über das lange Kabel störungsfrei funktioniert. Eine Unterbrechung der Verbindung zu den Ablenkspulen in der Kamera hätte wahrscheinlich in kurzer Zeit einen Schaden an den Ablenkschaltungen des Monitors oder der Bildaufnahmeröhre zur Folge.

 

Schaltplan der Anlage

Der Schaltpläne lassen sich durch Anklicken vergrößern

 

 

Weitere Bilder vom inneren Aufbau des Gerätes, kann man hier sehen.