Bildmustergenerator Grundig SG 3
Dieses Gerät wurde zum Einstellen der Bildgeometrie von
Fernsehern benutzt. Es erzeugt wahlweise drei verschiedene
Testbilder, welche als Videosignal an einem Ausgang zur
Verfügung stehen. Zusätzlich kann das Testbild, auf jeden
damals vorhandenen Fernsehkanal, als moduliertes HF Signal an den
Antenneneingang eines Fernsehers angeschlossen werden. Dazu sind
zwei getrennten Ausgänge für VHF und UHF vorhanden. Der Pegel
des HF Signals kann mit einem Potentiometer abgeschwächt werden.
Mit einem Kanalwähler wählt man einen VHF Kanal von 2 - 11. In
der Stellung UHF kann mit einem Abstimmknopf die Ausgangsfrequenz
des UHF Signals von 470 - 790 MHz kontinuierlich eingestellt
werden. Wahlweise kann dem Fernsehsignal ein 800 Hz Ton
aufmoduliert werden. Die Polarität des Videosignals lässt sich
mit einem Schalter umkehren. Weitere Bedienelemente sind, zum
Einstellen der Breite der horizontalen und vertikalen Linien und
zum Einstellen des Anteils der Synchronimulse am Videosignal,
vorhanden.
In dem Gerät sind acht Röhren vorhanden, die das Bildsignal erzeugen. Zwei weitere Röhren sind im VHF Modulator und im UHF Konverter vorhanden.
Die einzelnen Komponenten des Videosignals werden von
verschiedenen Oszillatoren und astabilen Multivibratoren erzeugt
und mit Mischstufen zusammengefügt. Eine komplette
Schaltungsbeschreibung würde an dieser Stelle zu weit führen.
Trotzdem möchte ich einige Sätze, zur Umwandlung des
Videosignals in den Frequenzbereich der Fernsehkanäle, schreiben.
Der VHF Modulator setzt das Videosignal in das Fernsehband I und
III um. Eine Doppeltriode ECC 85 bildet den Trägerszillator und
die Modulationsstufe. Die verschiedenen Kanäle werden mittels
umschaltbarer Spulen ausgewählt. Diese befinden sich auf einer
Scheibe, die mit dem Kanalwähler gedreht wird. Die Kontakte der
Spule des ausgewählten Kanals werden an feststehende Kontakte
gedrückt, die diese mit dem Oszillatorkreis verbinden. Das
zweite Triodensystem der ECC 85 verstärkt die Trägerfrequenz.
An das Gitter wird das Modulationssignal (Video und Tonträger)
herangeführt. Dieses bewirkt eine Amplitudenmodulation. Da das
Signal direkt auf den Antenneneingang eines Fernsehers gegeben
wird, ist ein Herausfiltern des unteren Seitenbandes nicht
erforderlich. Es wird also keine Restseitenbandmodulation
durchgeführt. Ein separater Tonträger wird nicht direkt im
Fernsehband erzeugt. Um den notwendigen Abstand von 5,5 MHz von
Bild und Tonträger, ohne großen Aufwand, zu gewährleisten,
wird ein umgekehrtes Differenztonverfahren angewendet. In alten
Fernsehern wurde durch Mischung von Bild und Tonträger ein
Differenztonträger von 5,5 MHz erzeugt. In dem VHF Modulator
wird der Differenztonträger von 5,5 MHz von einem Triodensystem
der zweiten ECC 85 erzeugt. Dieser Tonträger wird mit dem Ton
frequenzmoduliert und auf die Modulationsstufe des
Bildträgeroszillators gegeben. Durch die Amplitudenmodulation
des Bildträgers mit dem Differenztonträger entsteht ein oberes
Seitenband mit 5,5 MHz Abstand vom Bildträger, welches vom
Fersehempfänger als FM Tonträger ausgewertet wird. Das zweite
System der zweiten ECC 85 dient zur Anpassung des Videosignals an
die Modulationsstufe. Am Ausgang des Modulators ist noch ein HF
dicht abgeschirmtes Potentiometer vorhanden, mit dem der
Ausgangspegel abgeschwächt werden kann. Anschließend wird das
VHF Signal auf den VHF Ausgang gegeben. Um den aufwändigeren
Aufbau eines UHF Modulators zu vermeiden, wird das VHF Signal
mittels eines Konverters in das UHF Band umgesetzt. Das hat den
Vorteil, dass man das gleiche Potentiometer auch zum Abschwächen
des UHF Signals verwenden kann. Wird der Kanalwähler auf UHF
gestellt, erzeugt der VHF Modulator ein HF Signal im Kanal 3 des
VHF Bandes. Dieses wird nach dem Potentiometer in den UHF
Konverter geleitet. Dort erzeugt eine Triode PC 86 den UHF
Träger, dessen Frequenz mittels eines durchstimmbaren
Schwingreises eingestellt werden kann. Mit Hilfe einer Mischdiode
werden UHF Träger und VHF Signal gemischt. Eine zweite PC 86
verstärkt das Mischprodukt, welches durch einen zweiten
abstimmbaren Schwingkreis herausgefiltert wird, und gibt es auf
den UHF Ausgang.
Schaltplan des Bildmustergenerators
Die Schaltpläne lassen sich durch Anklicken vergrößern
Weitere Bilder vom inneren Aufbau des Gerätes, kann man hier sehen.