Philips Jupiter B5D31A
Dieses Radio habe ich auch kürzlich ersteigert.
Es ist ein Stereoradio mit Röhren. Der Stereodecoder ist aber
mit Transistoren aufgebaut. Auf dem Schaltplanausschnitt ist der
Stereodecoder zu sehen. Die Schaltung ist mit drei Transistoren
aufgebaut.
T1 filtert den 19 kHz Pilotton aus dem demodulierten UKW Signal
heraus und dient als Frequenzverdoppler. T2 verstärkt den
gewonnnenen 38 kHz Hilfsträger und speist den Ringdemodulator.
Diese Schaltung ist einfacher, als die vom Stereodecoder des
Nordmende Tannhäuser, weil nur ein Ringdemodulator vorhanden ist.
Das Signalgemisch aus dem mit 38 kHz moduliertem Differenzsignal
(L-R) und dem Monosignal (L+R), auch Multiplexsignal genannt,
wird dem Ringdemodulator zugeführt. An den Ausgängen des
Ringdemodulators stehen dann die Signale für den rechten und
linken Kanal zur Verfügung. Mit Hilfe von T3 wird das
Übersprechen kompensiert.
Die Stereoübertragung auf UKW kann man sich einerseits als
Signalgemisch aus dem Monosignal (R+L) und dem, mit einer
Frequenz von 38 kHz, doppelseitenbandmoduliertem Differenzsignal
(L-R) vorstellen. Um den 38 kHz Träger im Empfänger, welcher
zur zur Demodulation des 38 kHz Signals gebraucht wird,
zurückgewinnen zu können, wird dieser mit der halben Frequenz (19
kHz) als Pillotton mitgesendet.
Das andere Erklärungsmodell ist ein "Schalter", der im
Takt der Trägerfrequenz von 38 kHz, den Niederfrequenzeingang
des UKW Senders abwechselnd mit dem rechten und linken Kanal des
Stereosignals verbindet. Im Empfänger wird das Signalgemisch
wieder durch einen "Schalter" abwechselnd auf den
rechten und linken Signalausgang geschaltet.
Bei diesem Stereodekoder kann man sich das so vorstellen: An der
Mittelanzapfung der Spule S55 wird das Multiplexsignal
eingespeist. An den Enden von S55 steht der Hilfsträger zur
Verfügung. Während der negativen Halbwelle des Trägersignals
werden die Dioden X6 und X9 leitend und das Multiplexsignal wird
über die Dioden an den linken Signalausgang "geschaltet".
Während der positiven Halbwelle werden die Dioden X7 und X8
leitend und das Multiplexsignal wird an den rechten Ausgang
"geschaltet".
Bemerkenswert ist noch, die Ausführung der
Stereoanzeige. Bei diesem Radio wird die Stereoanzeige mit einer
separaten Abstimmanzeigeröhre EM 87 (Rö6) realisiert. Durch die
Skalenscheibe ist nur ein Leuchtfeld der Röhre zu sehen (Siehe
Bild) so, dass bei Stereoempfang das Leuchtfeld ganz
ausgeleuchtet ist. Bei Monoempfang ist nur ein kleiner Teil des
Leuchtfeldes ausgeleuchtet.
Am Collector von T2 wird der Hilfsträger abgenommen und der
Stereoanzeige zugeführt. Dieser wird noch mal durch einen 38 kHz
Schwingkreis (S45 C100) gefiltert. Würde man die Spannung nun
gleichrichten, wäre diese zu gering, um die EM 87 voll
auszusteuern. Deshalb hat man hier eine Trickschaltung verwendet.
Die 38 kHz Wechselspannung wird über C101 dem Triodensystem der
EM 87 zugeführt, welches eigentlich nur zur
Gleichspannungsverstärkung dienen sollte. An der Anode des
Triodensystems wird die verstärkte Wechselspannung abgenommen
und über C103 and die Diode X10 geführt und von Dieser
gleichgerichtet. Mit der Gleichspannung wird C102 über R68
aufgeladen. Diese gelangt über R65 zurück an das Gitter des
Triodensystems und wir dort verstärkt. Die verstärkte
Gleichspannung gelangt von der Anode an den Steuersteg des
Anzeigesystems und der Leuchbalken zeigt die Höhe der
Gleichspannung an.
Das Triodensystem der EM 87 wird also doppelt genutzt, als Gleich
und Wechselspannungsverstärker.
Das linke Bild zeigt die Stereoanzeige, das rechte Bild zum Vergleich die Abstimmanzeige.
Den gesamten Schaltplan mußte ich der Größe wegen in zwei Teile teilen.
Die Schaltplanteile des Radios kann man durch Anklicken vergrößern
Weitere Bilder vom inneren Aufbau des Gerätes kann man hier sehen