Armbanduhr Timex Electronic mit Magnetunruh
Das Uhrwerk dieser Uhr ist im wesentlichen
baugleich mit dem Uhrwerk der Armbanduhr Laco electric Kaliber 870 mit
Magnetunruh. Es gibt allerdings einen
Unterschied. Bei diesem Uhrwerk wird der Stromfluß durch die
Antriebsspule nicht mittels einer Kontaktfeder hergestellt, wenn
diese den Magneten passiert, sondern durch eine
Transistorschaltung.
Das Ersetzen des mechanischen Kontaktes durch einen Transistor
wurde bei größeren Uhrwerken für Küchenuhren usw. auch schon
praktiziert. Da dort die Spule am Uhrwerk befestigt ist und die
Magneten an der Unruh, ist die Schaltung mit einem Transistor
realisierbar. Die Spule hat eine Arbeitswicklung und eine
Steuerwickung. Passieren die Magneten der Unruh die Spule, wird
in der Steuerwicklung eine Spannung induziert, die den Transistor
durchschaltet. Dieser schließt dann den Stromkreis durch die
Arbeitswicklung, wodurch die Unruh angestoßen wird.
Bei diesem Uhrwerk befindet sich die Spule an der Unruh, was die
Verbindung über vier Anschlüsse mit einer Transistorschaltung
schwierig gestaltet. Deshalb hat die Spule nur eine Wicklung und
ist damit Arbeits- und Steuerwicklung zugleich. Die Schaltung zum
Steuern der Unruh kann dadurch aber nur mit zwei Transistoren
realisiert werden. Der wesentliche Vorteil der Steuerung des
Stromflusses ohne Kontaktfeder besteht in der längeren
Lebensdauer des Uhrwerks. Bei Uhrwerken mit Kontaktfeder nutzt
sich diese nach einigen Jahren ab. Von der Abnutzung ist auch der
Kontaktstift der Unruh betroffen, welcher sich noch schwieriger
ersetzen läßt. Bei einer Uhr mit abgenutztem Kontaktstift hilft
es leider nur, die komplette Unruh zu ersetzen.
Eine weitere Besonderheit der Uhr ist die Datumsanzeige. Diese zeigt nicht nur das Datum an, sondern auch Vor- und Nachmittag. Auf dem linken Bild sieht man einen Punkt unter der Zahl, welches Vormittag bedeutet. Auf dem rechten Bild ist der Punkt über der Zahl, was Nachmittag bedeutet.
Foto des Uhrwerks
Auf dem Foto des Uhrwerks ist oben rechts die
Transistorschaltung zu sehen, welche als Dickfilmschaltung auf
einem Keramikplättchen aufgebracht ist. Die Widerstände sind
per Siebdruck auf das Keramikplättchen aufgebracht. Die Chips
der Transistoren sind auch direkt auf das Plättchen aufgesetzt
und zum Schutz mit einer Vergußmasse überzogen. Ein einzelnes
Bauelement ist in die Schaltung eingelötet worden, vermutlich
eine Diode oder ein Kondensator.
Unten kann man die Spule der Unruh sehen, welche auch hier über
die Spiralfeder mit dem Pluspol der Batterie verbunden ist. Der
andere Pol der Spule ist, vermutlich über eine zweite
Spiralfeder, mit der Transistorschaltung verbunden. Diese ist
wiederum an den Minuspol der Batterie angeschlossen.
Hier noch ein Video von der Uhr