Klappzahlen-Nebenuhr mit automatischer Datumsweiterschaltung
Die Namen für die Anzeige dieser
Nebenuhr sind vielfältig, z.B.: Klappzahlen, Kalenderblatt,
Faltblatt usw. Die Uhr wird mit Minutenimpulsen von 24 Volt
gesteuert, deren Polarität minütlich wechselt. Zusätzlich zur
Uhrzeit werden Datum, Monat und Wochentag angezeigt. Die
Weiterschaltung des Datums und des Wochentages geschieht
mechanisch, über Hebel und Räder.
Die Datumsanzeige vollzieht immer einen Kompletten Durchlauf von
31 Tagen, bevor der Monat weitergeschaltet wird. Damit man nicht
immer, bei Monaten mit 30 oder beim Februar mit 28 Tagen, die
Datumsanzeige von Hand weiterstellen muß ist noch eine
Zusatzeinrichtung vorhanden. Diese stellt das Datum bei Monaten
mit weniger als 31 Tagen am Monatsende auf den nächsten 1. des
folgenden Monats. Diese automatische Datumsweiterschaltung
geschieht mit Hilfe eines Elektromotors, der über ein Getriebe
den Hebel für die Datumsweiterschaltung betätigt. Der Motor
wird von zwei Programmscheiben gesteuert, die am Ende des Monats
den Motor aktivieren.
Die Datumsprogrammscheibe ist mechanisch mit der Datumsanzeige
gekoppelt. Die Programmscheibe bewegt einen Schleifkontakt auf
einer Leiterplatte, welcher drei Kontakte schließt. Ein Kontakt
wird vom 29. bis 31, einer vom 30. bis 31 und einer am 31.
geschlossen. Eine zweite Programmscheibe wird von der
Monatsanzeige weitergeschaltet. Diese schließt einen Kontakt bei
Monaten mit 30 Tagen. Für den Februar gibt es zwei weitere
Kontakte, einer wird bei Monaten mit 28 und einer bei Monaten mit
29 Tagen geschlossen. Eine Umdrehung der Jahresprogrammscheibe
unfasst vier Jahre, wodurch auch die Schaltjahre berücksichtigt
werden.
Beide Programmscheiben sind in Reihe mit dem Motor und einem
Mikroschalter geschaltet. Dieser verhindert bei geöffnetem
Gehäuse, dass der Motor anläuft, wenn man das Datum von Hand
verstellt. Am Ende eines kürzeren Monats wird der Stromkreis
über die Kontakte der Programmscheiben geschlossen und erst
wieder geöffnet, wenn der Motor das Datum auf den 1. des
Folgemonats weitergeschaltet hat.
Die Stromversorgung des Motors besteht aus zwei großen
Knopfzellenakkus mit einer Gesamtspannung von 2,4 Volt. Die Akkus
sind über einen Gleichrichter und zwei Widerstände an der Spule
des Schrittmotors, welcher die Minutenanzeige weiterschaltet,
angeschlossen. Die Akkus werden dadurch von den Minutenimpulsen
geladen, welche die Uhr steuern. Da die automatische
Datumsweiterschaltung maximal alle zwei Monate aktiv wird, reicht
diese "Impulsladung" aus um den Motor der
Datumsweiterschaltung zu betreiben.
Als ich im Besitz der Uhr kam waren die Akkus natürlich unbrauchbar. Die Kapazität war leider auch nicht angegeben. Also habe ich zwei 80 mAh Knopfzellenakkus, die zur Stromausfallüberbrückung von Steuergeräten mit Quarzuhren oder ähnliches vorgesehen sind, eingebaut. Da der Motor nur einige Sekunden läuft und die Akkus zwei Monate gealden werden, hielt ich das für ausreichend. Trotzdem funktioniert das Weiterschalten noch nicht reibungslos, wie man in dem folgenden Video sieht. Der Motor läuft erst nach ein paar Sekunden an und kann auch sogar hängen bleiben. Vermutlich ist der kleine Gleichstrommotor auch schon etwas altersschwach. Der Motor ist zwar leichtgängig, aber durch die lange Ruhezeit haben die Motorkontakte wohl einen zu großen Übergangswiderstand. Wenn man ihn einige Zeit laufen lässt, funktioniert eine anschließende simulierte Weiterschaltung problemlos.
Bei mir wird die Nebenuhr von der "TTL Quarzuhr mit Synchronisierung per Funksignal" gesteuert, die unter den selbstgebauten elektronischen Geräten beschrieben ist.
Hier noch das Video einer automatischen Datumsweiterschaltung
Weitere Bilder des Uhrwerks kann man hier sehen.