Tarifschaltuhr Heliowatt mit Gangreserve

 

 

Zwei Tarifschaltuhren mit Gangreserve habe ich schon vorgestellt: Die Tarifschaltuhr AEG mit Gangreserve und die Tarifschaltuhr Landis & Gyr mit Gangreserve.
Bei dieser Uhr wird das Getriebe des Uhwerks mit dem Getriebe des Synchronmotors über eine Magnetkupplung gekoppelt. Zwei Polräder, die in geringem Abstand von den Magnetpolen eines Elekrtomagneten entfernt sind, ziehen sich an, wenn die Uhr mit dem Stromnetz verbunden ist. Das eine Polrad ist Bestandteil des Synchronmotorgetriebes und dreht sich einmal pro Minute. Es ist das Sekundenrad des Synchronmotorgetriebes. Das andere Polrad ist mit der Welle des Sekundenrades des Uhrwerksgetriebes verbunden. Um ein weiches Ankuppeln des Polrades an das Polrad des Synchronmotorgetriebes zu ermöglichen, ist die Welle des Sekundenrades drehbar mit dem äußeren Zahnkranz verbunden. Die Welle und der Zahnkranz sind über eine Spiralfeder verbunden. So kann sich beim Einschalten des Stromes das Poldrad des Uhrwerksgetriebes drehen, bis die Pole beider Polräder gegenüber stehen, ohne das eine erhöhte oder gegenläufige Antriebskraft auf das Ankerrad wirkt. So lange der Strom eingeschaltet ist, treibt das Synchronmotorgetriebe das Uhrwerksgetriebe an und die Uhr läuft mit der Netzfrequenz synchron. Fällt der Strom aus ziehen sich die Polräder nicht mehr an. Das Polrad des Uhrwerksgetriebes kann sich frei drehen und das Uhrwerk läuft, angetrieben von der Antriebsfeder, frei weiter.

Das Synchronmotorgetriebe zieht auch, über ein Kupplungsrad, die Antriebsfeder auf. Dieses Kupplungsrad ist keine einfache Rutschkupplung. Zwei Räder befinden sich auf einer Welle. Das eine Rad ist drehbar mit der Welle verbunden und wird vom Synchronmotorgetriebe angetrieben. Das Andere ist fest mit der Welle verbunden und treibt ein weiteres Rad an, welches das Aufzugsrad der Feder antreibt. In das mit der Welle verbundene Rad greift eine Sperrklinke, die das Zurücklaufen verhindert. Das drehbare Rad wird, mit einer auf der Welle befindlichen Feder, auf das mit der Welle verbundene Rad gedrückt. Das eine Ende der Feder ist über ein Kugellager drehbar mit der Welle verbunden. Zwischen den beiden Rädern sind auch Kugeln. In dem drehbaren Rad laufen die Kugeln in Löchern und im gegenüberliegenden Rad in einem Gang mit Vertiefungen. Ist die Antriebsfeder noch nicht voll aufgezogen, befinden sich die Kugeln in den Vertiefungen und ziehen damit das mit der Welle verbundene Rad mit. Ist die Antriebsfeder aufgezogen rollen die Kugeln aus den Vertiefungen heraus und in die folgenden Vertiefungen hinein. Das drehbare Rad rollt über das mit der Welle verbundene Rad hinweg und bewegt sich dabei auf und ab. Läßt die Antriebsfederkraft nach, bleiben die Kugeln in den Vertiefungen und das mit der Welle verbundene Rad dreht sich wieder mit.

Die Unruh, Ankerrad und Anker sind in einer separaten Baugruppe, dem sogenannten Echappement (Von Französisch Hemmung), untergebracht. Die Lager des Echappements sind Steinlager und die Paletten des Ankers bestehen auch aus Steinen. Selbst einige andere Radlager des Uhrwerks bestehen aus durchsichtigen Steinen. Die Bauweise ist also etwas hochwertiger als bei den anderen Tarifschaltuhren.
Die Gangreserve soll laut Typenschild 36 Stunden betragen, ist aber deutlich länger. Die Uhr läuft fast fünf Tage ohne Strom. Am letzten Tag allerdings nur noch müde und nicht mehr genau.

 

Hier noch ein Video von der Uhr

 

 

Weitere Bilder des Uhrwerks kann man hier sehen.